Puten


Puten beeindrucken durch ihr großes, gewichtiges Format. Althähne können bis zu 15 kg schwer werden.

 

Zu den stärksten Farbschlägen zählen Bronzefarbige, Weiße und Schwarzflügel. Auf- fallend ist die warzige, blaue, manchmal rote, lose Haut am Oberhals. Von der Kehle bis zum Mittelhals hängt die Haut wammenartig herab. Ausgewachsene Hähne und mehr- jährige Hennen tragen an der Brust Haarbüschel, die bei Jungtieren noch im Gefieder verborgen sind.

 

 

Die frühere Bezeichnung Indische Hühner stammt aus der vermeintlichen Entdeckungs-geschichte Indiens durch Columbus 1492. Wahrscheinlich gab es schon um 1500 domestizierte Puten auf der Insel Guanaja. Aus Mexiko meldete der Spanier Oviedo 1523 das Vorkommen der Wildpute. Erst 1576 beschrieb Fernandez ausdrücklich die Hauspute. Die Einfuhr der domestizierten Form nach Europa ist von 1499 aus Nord-Venezuela nach Spanien dokumentiert. In England gab es Puten um 1524; dort wurde schon 1888 der lokale Tuthahnzüchterclub gegründet. Hausputen wurden um 1560 in Deutschland und Anfang des 18, Jahrhunderts in Holland gezüchtet.

 

 

Rasseputen gehören zu den Nachkommen einer der größten flugfähigen Vogelart. Sowohl im Freilauf als auch im Ausstellungskäfig bieten diese Tiere eine imposante Erscheinung. Leider zählt inzwischen die Bronzepute zu den bedrohten Geflügelrassen. Im Unterschied zu den schweren Mastputen werden Rasse-Puten in artgerechter Unterbringung und Betreuung gehalten. Übermäßige Muskelbildung, oft verbunden mit verzögertem Knochenwachstum, wird so vermieden. Besonders eindrucksvoll ist das Balzverhalten der Hähne, wenn sie mit gesträubtem Gefieder und aufgerichtetem, radförmigem Schwanzgefieder um die Gunst der weiblichen Puten werben.

 

Puten sind ursprünglich Steppenvögel, laufen schnell und ausdauernd. Auch die heutigen Putenrassen flüchten noch gerne zu Fuß, laufen über weite Weideflächen, scharren aber nicht mehr. Zum Ruhen fliegen sie gerne auf Bäume. Puten sind weitsichtig, im Nahbereich haben sie jedoch Orientierungsprobleme und finden ausgestreutes Futter nur durch Zufall. Männliche und weibliche Tiere leben - bei viel Platz - nach Geschlechtern getrennt in einer Herde

 

 

 

 

 

 

Cröllwitzer Pute

 


Wie der Name vermuten lässt, ist die Cröllwitzer Pute, - die Trägerin des so attraktiven Farbenschlages der Truthühner, im gleichnamigen Ortsteil von Halle, oberhalb der Saale, erzüchtet worden. Die Wildputen, ursprünglich in Mittel- bis Nordamerika beheimatet, fanden nach der Entdeckung Amerikas den Weg nach Europa. Die ersten sollen um 1530 nach Deutschland gelangt sein. Insbesondere Frauen beschäftigten sich damals mit den Truthühnern. Das lag ganz einfach an der familiären Zuständigkeit der Damen dieser herrschaftlichen Häuser für Küche und Erziehung. 

Zielstrebig befasste sich A. Beeck, Direktor und Begründer der ersten staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Geflügelzucht in Halle-Cröllwitz mit der Putenzucht. Eer gilt als der Herauszüchter der „Cröllwitzer“. Veranlasst wurde er zu dieser Neuzüchtung, weil unsere deutschen Puten in allen Farben verhältnismäßig klein waren. Nur unter den Kupfer-Puten, die damals in der Umgebung von Camburg an der Saale gehalten wurden, fand man größere Tiere. Ausgangstiere waren im Jahre 1910 Kupferputen und belgische Ronquières-Puten, weil sie Beek aus Gründen der Größe, Wirtschaftlichkeit und Fleischqualität besonders wertvoll erschienen.

Besonderheiten:
Wird aufgrund ihres geringen Gewichts als "Portionspute" für den Haushalt bezeichnet. Diese Puten gelten als beste und zuverlässigste Brüterinnen und brüten auch die Eier anderer Geflügelarten aus.

Links : Deutsche Pute Gelb. / Rechts : Deutsche Pute Bronze